Anita Schmid, 1982 geboren in Gmunden, lebt und arbeitet in Wien. Sie positioniert den Prozess der Transformation als Konstante in ihren Arbeiten. In Erscheinung tritt, was uns als sinnlich wahrnehmbar umgibt und durch das Werk als ästhetische Empfindung reflektorisch wiederbegegnet. Inspiriert von den Ideen der Natur, materialisiert die Künstlerin in Form geometrischer und figuraler Strukturen, ihre Codierung enthobener Symbole und korrespondierender Farben das dialogische Spiel der polarisierenden Kräfte des Lebendigen, mit Pastellkreide auf Papier. In choreographisch anmutender Korrespondenz interferieren die Dualitätspaare Feminin und Maskulin, Natur und Kunst, Kreis und Linie, Monochrom und Kontrast als bildhaft verkörperte Bewusstseinszustände. Durch die perspektivischen Ebenen der Gleichzeitigkeit, Wiederholung, Pointierung, des Bruches und der Spiegelung offerieren die Werke Mehrdimensionalität und erlauben eine Einsicht in sphärische Visionen. In Form holistischer, das Universelle betrachtender Momentaufnahmen diskutieren die Arbeiten die dynamischen Regungen des Mikro- und Makro-Kosmos in Resonanz mit ihrem Publikum. Die energetische Bewegung der Welt begegnet der Motion der Psyche, als Emotion. Anita Schmid eröffnet in ihrer Auseinandersetzung dem betrachtenden Verstand die Möglichkeit durch einen femininen Blick auf die sichtbargewordene Feinstofflichkeit wiedererinnernd zu erkennen, was prozessual unaufhaltsam fortlaufend immer war und ist.
Tina Nirtl
Die Ausstellung von Anita Schmid ist von 14. April bis 3. Juni 2023 zu sehen.